Entstehung des Sacco Sport in der Schweiz


Der Sacco eignet sich vor allem für Anfänger des Zugsportes, da der Hund fest vor den Wagen gespannt ist und so gut geführt werden kann. Mit leichtem Druck an der Deichsel und der Stimme des Fahrers können mit dem Hund die Richtungswechsel geübt werden. Auch kann man so ohne grosse Gefahr das Stopp und Go üben, was genau so wichtig ist wie das Fahren selbst, denn auf Feldwegenund Strassen muss immer mit anderen Tieren oder Verkehr gerechnet werden.


Entstehung in der Schweiz

1994 begann Hansjörg Stähli die Sacco-Wagen zu importieren. Schon am 17.09.1995 veranstaltete er in Rüthi SG das erste noch reine Sacco- Wagenrennen und einen Geschicklichkeitsparcour, am Start waren die Kategorien 1 und 2 Hunde.

Am 16.06.96 veranstaltete Ruedi Senn das zweite Rennen in Uster.

Irgendwann zwischen diesen beiden Rennen bildete sich eine Gruppe, die der Meinung war, sie könnten statt jeder für sich, auch zusammen die Hunde einspannen.So entstand der Doc-Cart Thurgau. An einem solchen Training kam die Idee für ein Rennen im Thurgau. Und man veranstaltete im gleichen Herbst in Weinfelden ein Rennen. Im folgenden Winter kam Otto Kliem auf uns zu, ob nicht auch in Kalchrain so was möglich wäre? So begann ein Rennfieber. Man stellte auch dieses Rennen auf die Beine, so dass im Frühling 1997 auch in Kalchrain zum Start gerufen wurde.

Und wenn man schon daran ist, bohrt man beim SKG Hirschensprung in Rüthi noch nach, ob nicht auch dort wieder ein Rennen durchzuführen wäre. Und am 01.06.1997 wird es möglich. So veranstalteten wir bereits drei Rennen. Unterdessen konnte man auch "andere" Wagenfahrer begeistern für die Rennen und so waren dann am Start auch 3 -rädrige Dog-Carts und Marke "Eigenbau" vertreten. Womit es sich aufdrängte, dass ein Reglement ausgearbeitet wurde. Christian Häberli hat sich mit grossem Einsatz dieser Aufgabe angenommen und seit dem 07.97 sind wir im Besitze eines speziellen Dog Cart Reglementes, das an das Winterreglement vom SMV anlehnt. Auch wurde ein spezieller Rennleiterkurs angeboten vom SMV, damit an den Rennen auch das Reglement umgesetzt wurde.

Der Sache noch nicht genug, auch im Aargauischen bildete sich die IG Doc-Cart Aargau und veranstalteten am 28.09.1997 ihr erstes Rennen.

So gab es zwei Jahre nach dem ersten Rennen bereits vier Anlässe.

Am 26.09.1999 wurde das Rennen in Balzers das erste mal durchgeführt, es wurde vom Schlittenhundeverein Lichtenstein organisiert und den Thurgauern unterstützt.

Auch Rückschläge waren zu verzeichnen, das Rennen in Uster und das in Bubikon konnten nur einmal durchgeführt werden. Und so war am 09.04.2000 auch in Rüthi, das letzte Rennen. Leider ist immer noch niemand in diese Lücke gesprungen und nimmt den Aufwand in Kauf.

Was einmal mit ein- und zweispännigen Wagen begonnen hat, bietet heute Platz für Nome Style bis 4 Hunde, Velojöring 1 und 2 Hunde.

Damit wurde die Saison der Rennen auf den früheren Frühling und den späteren Herbst beschränkt, damit man nicht bei zu hohen Temperaturen fahren müsste.


Zur Information:

Das Anzugsgewicht eines handelsüblichen Sacco-Wagens 30kg mit einer Person ca. 70 kg auf Asphalt gemessen beträgt ca. 1 kg. Gefahren wird aber besser nur auf Kies- ca.3 kg und Wiesenwegen, dies schont die Gelenke Ihres Hundes.


Die Hunde:

Das Gesetz schreibt zum heutigen Zeitpunkt folendes vor:

Tierschutzverordnung (TSchV)vom 27. Mai 1981 (Stand am 2. Mai 2006)

455.1

Der Schweizerische Bundesrat,
gestützt auf Artikel 33 des Tierschutzgesetzes vom 9. März 19781 (Gesetz), und auf Artikel 6 Absatz 3 des Tierschutzgesetzes vom 16. Dezember 2005 verordnet im: 3. Kapitel: Haustiere, 6. Abschnitt: Hunde, Art. 32 Zughunde:
1 Zum Ziehen dürfen nur geeignete Hunde verwendet werden. Ungeeignet sind ins- besondere kranke, hochträchtige oder säugende Tiere.
2 Die Hunde sind in geeignete Geschirre einzuspannen.

Weiter unter:

741.11

Verkehrsregelnverordnung (VRV)

vom 13. November 1962 (Stand am 1. Januar 2014)

1. Teil: Regelnfür den Fahrverkehr , 5. Abschnitt besondere Fahrzeugarten, Art. 44 Tierfuhrwerke und Handwagen.

(Art. 21 und 57 Abs. 1 SVG)

1 Jedes Tierfuhrwerk muss einen geeigneten Führer haben. Er darf auf dem Fahrzeug nur Platz nehmen, wenn dies die sichere Führung nicht beeinträchtigt; seitlich vorstehende Sitze sind untersagt.

2 Wenn ein Tierfuhrwerk unbewacht auf der Strasse steht, müssen die Tiere so angebunden sein, dass sie den Verkehr nicht behindern.



Das Mindestalter eines Wagenhundes ist 12 Monate und natürlich ist eine gute Gesundheit unerlässlich.

Im Gegensatz zu den Schlittenhunden, ist die Saison der Sacco Hunde das ganze Jahr, denn das Wagenziehen ist für die meisten Ausdauertraining, sie werden meistens in vielen anderen Disziplinen auch noch eingesetzt. Bei uns sind Hunde aus dem Begleithundesport, Agility, Schaftreiben, bis zu ausgebildeten Rettungshunden usw. an zu treffen.


Material:

Der Hund wird mit einem gepolsterten Zuggeschirr eingespannt. Es ist ganz wichtig, dass das Geschirr gut sitzt, vor allem bei Rüden ist Vorsicht geboten. ( Fährtengeschirre sind nicht erlaubt) Die Verbindung zum Wagen muss starr sein, mit einer Zugstange. Das ist der Unterschied zum Wagensport mit der Nome Style Einspannung, wie sie auch im Winter vor den Schlitten anzutreffen ist.

Der Wagen muss stabil gebaut und gut bremsbar sein. Ein Gefährt muss jeder Zeit zum Stillstand gebracht werden können.

Distanzrennen:

Seit 1995 werden in der Schweiz regelmässig Dog Cart Rennen durchgeführt, es sind zwischen 3 bis 5 pro Saison. Die Rennstrecke hat eine Länge von 2- 5 km.

Heute verfügen wir über ein spezielles Reglement zu dieser Sportart, das sich mit dem Winterreglement des SMV ergänzt. Auch unsere Rennen werden von einem ausgebildeten Rennleiter und einem Tierschutzbeauftragten überwacht. Ein Rennleiter kann einem Team den Start verweigern, wenn das Gefährt nicht in Ordnung ist, oder der Hund nicht über eine ausreichende Gesundheit verfügt. An einem Rennen darf jederzeit vom Wagen abgestiegen werden, aber er darf nicht gestossen oder gezogen werden. Der Hund bestimmt das Tempo, der Fahrer darf neben, nicht vor, dem Hund herlaufen, muss das Gefährt aber stets unter Kontrolle haben. Am Start darf von einem Helfer angestossen werden, 30 m Zone beachten.Bei den Rennen des SMV ist für den Fahrer der Kopfschutz obligatorisch.


Parcour:

Um den Gehorsam eines Teams zu trainieren und auch zu testen, veranstalten wir an den meisten Rennen auch eine Diszipin Parcour. Diese wird auch mit dem Wagen gefahren, der Fahrer bleibt auf dem Wagen sitzen, ausser ein Hindernis schreibt das Absteigen vor.

Je nach Platzverhältnissen besteht ein Parcourlauf aus 6- 10 Hindernissen, diese müssen gut und ohne Verletzungsgefahr befahren werden können. Es wird bei vielen Hindernissen mit Tennisbällen gearbeitet, dabei wird genaues Fahren und Anhalten verlangt. Aber an erster Stelle soll der Spass für alle stehen, nimmt ein Hund ein Bad im Wassergraben, soll die Welt nicht untergehen. Bei der Plazierung zählen zuerst die Strafpunkte, bei Punktegleichheit entscheidet die gefahrene Zeit.


Kategorien:

In den Distanzrennen wie im Parcour gibt es 2 Kategorien. 1 Hund und 2 Hunde.

Für mehr als 2 Hunde sind diese Wagen nicht geeignet. (zuwenig Gewicht)


Training:

Am Anfang eines Trainings steht der Spass, man sollte mit kurzen Strecken anfangen und wenn immer möglich in Gesellschaft trainieren. Kurze Strecken mit grösserem Gewicht helfen die Muskulatur aufzubauen. Nur in der Gruppe kann das Überholmanöver gut und sicher trainiert werden. Auch kommt dann oft bei den einen oder anderen Hunden ein ganz ungewohnter Ehrgeiz zum Vorschein. Vergesst vor und nach dem Training das Wasser nicht, Wasser ist so wichtig, wie beim Auto das Benzin.

Valid XHTML 1.0 Transitional
CSS ist valide!